24 Stunden in Bereitschaft

IMG_6132Am Freitagnachmittag startete die Jugendfeuerwehr Siebnach in ihre zweite 24-Stunden-Übung. Hierbei wird ein ganzer Tag auf einer Feuerwache simuliert – wie bei einer Berufsfeuerwehr. Mit Einsätzen, Übungsdienst und Ausbildung. Um 16 Uhr war offizieller Beginn, die Jugendlichen versammelten sich mit den Ausbildern auf dem Hof und wurden auf die Fahrzeuge aufgeteilt, damit im Alarmfall jeder gleich wusste, was er zu tun hat. Gegen 16:30 Uhr stand der erste Tagesordnungspunkt auf dem Plan: Fahrzeugkunde. Die Jugendlichen frischten ihre Kenntnisse auf, so dass sie im Einsatz alle notwendigen Geräte und Gegenstände schnell finden können.

Um 17 Uhr kam die erste Alarmmeldung durchs Funkgerät: “Einsatz für die Freiwillige Feuerwehr Siebnach, Katze auf Baum. Am Bach, Gasthaus Zum Kreuz!“ In Windeseile waren die Jugendlichen in Ihrer Einsatzkleidung und schon ging es vom Feuerwehrhaus zum Einsatzort. Dort stellten die Jugend und Mädchen ihre Kenntnisse im Umgang mit den Leitern unter Beweis und so konnte die Kuscheltier-Katze, die dort tatsächlich auf einem Baum „festsaß“, in kürzester Zeit ihrere Besitzerin wohlbehalten übergeben werden. Um etwas zu verschnaufen, stand danach eine theoretische Schulung über Feuerlöscher auf dem Programm.

Um 20 Uhr folgte die Probealarmierung zur diesjährigen Hauptübung der Gemeinde Ettringen (sh. Artikel) mit den Feuerwehren aus Ettringen, Traunried und Siebnach. Diese fand heuer in Traunried statt. Auch hier konnten die Jugendlichen noch etwas lernen und die aktive Wehr beim ein oder anderen Handgriff unterstützen. Nach Abschluss der Übung besprach Kreisbrandmeister Johann Schmid das Einsatzszenario mit allen Teilnehmern durch und die Gemeinde Ettringen lud die Feuerwehrmänner und -freuen noch zum Essen ein.

Nach dem Essen ging es für unsere Jugendlichen sofort zurück ins Feuerwehrhaus – das Fahrzeug musste aufgerüstet und die Einsatzbereitschaft wieder hergestellt werden. Der nächste Alarm ließ nämlich nicht lange auf sich warten: “Brand eines Feldstadels zwischen Siebnach der Goldenen Weide und Hiltenfingen“ lautete die Durchsage. Beim Eintreffen an der Einsatzstelle stellte sich schnell heraus, dass nur ein Stapel Paletten brennt. Hier konnten die Jugend und Mädchen dann beweisen, was sie über den Umgang mit Feuerlöschern gelernt hatten. Das vollständige Ablöschen der Glut erfolgte später mit dem Schnellangriff aus dem Fahrzeug.

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Danach war erst einmal Nachtruhe angesagt. Das es in einer Einsatzwache auch schon in den frühen Morgenstunden turbulent zugehen kann zeigte sich, als die Ausbilder um 6 Uhr einen Fehlalarm ablaufen ließen. Somit waren die Jungen und Mädchen wach und fit für den bevorstehenden restlichen Berufsfeuerwehrtag. Mit Frühstück frisch gestärkt folgte um 7 Uhr die Alarmierung einer befreundeten Jugendfeuerwehr aus Schwabmünchen, die ebenfalls eine 24-Stunden-Üung durchführt und Hilfe beim Ablöschen eines landwirtschaftlichen Anwesens westlich von Schwabmünchen benötigte. Gemeinsam mit den Schwabmünchner Kameraden war die Lage schnell unter Kontrolle und wir konnten wieder zum Gerätehaus abrücken.

Neuer Tag – neue Aufgaben. Nach der Rückkehr zum Gerätehaus wurde die Einteilung auf die Fahrzeuge geändert, anschließend folgte eine Schulung zum Thema „Heben von Lasten“ in der Fahrzeughalle. Das Wetter hatte sich zwischenzeitlich leider etwas verschlechtert. Kaum war die Schulung beendet, meldete sich schon wieder die Leitstelle mit einem Probealarm: ein bewusstloser Motorradfahrer soll regungslos neben seiner Maschine auf der St.-Georg-Straße liegen. Kein Problem für unsere Jungs und Mädels. Schnell war der Helm fachmännisch abgenommen, die Erste-Hilfe-Maßnahmen eingeleitet und der Patient in die stabile Seitenlage gebracht.

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Im Feuerwehrhaus besucht uns dann ein Kamerad, der ehemals bei der Berufsfeuerwehr München im Einsatz war. Damit die Jugendlichen einen noch besseren Einblick in den Ablauf einer Berufsfeuerwehr bekommen konnte, erzählte er sehr anschaulich von seiner Ausbildung und dem täglichen Geschehen bei einer Großstadt-Feuerwehr. Und schon war wieder die Hilfe der Jugendfeuerwehr Siebnach gefragt: beim nächsten Einsatz galt es, einen unter Baumstämmen eingeklemmten Waldarbeiter zu befreien. Wie gut, dass wir uns an diesem Vormittag zufällig mit dem Thema „Heben von Lasten“ befasst hatten. Die Bewältigung der Aufgabe funktionierte nur mit den richtigen Überlegungen und viel Teamarbeit. Wie bei einem Mikado wurden die einzelnen Arbeitsschritte gut geplant, damit nicht ein Stamm mit seinem enormen Gewicht versehentlich in die falsche Richtung rollt und der eingeklemmten Person noch weitere Schmerzen oder Verletzungen zufügt. Nach dieser anstrengenden und schweißtreibenden Übung hatten sich dann alle ein Mittagessen verdient.

Zum Abschluss der 24-Stunden-Übung am Nachmittag folgte noch ein Verkehrsunfall mit zwei eingeklemmten Personen. Nach der schwierigen Anfahrt – der Unfall ereignete sich auf einem Feldweg – wurde die Einsatzstelle gründlich erkundet und abgesperrt. Wärend ein Teil der Jugendfeuerwehrler mit der Vorbereitung der Ausrüstung und der Betreuung der einklemmten Personen beschäftigt war unterbauten die anderen das Fahrzeug, so dass es gegen Wegrollen und Wegrutschen gesichert war. Schnell konnte das Auto am Dach geöffnet und die verunfallten Insassen befreit und dem Rettungsdienst übergeben werden. Nach Abschluss der Aktion war das Auto noch in Flammen aufgegangen und musste mit Schaummittel abgelöscht werden.

Author: Carola

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